Jay Special

Jay Special single / Jay Special double

Mir hat die Korpusform der Les Paul Special mit den beiden Cutaways schon immer gut gefallen, und daher habe ich diese Form für mein erstes Set-Neck-Modell gewählt. Allerdings stehe ich auch auf den Sound der Telecaster. Mit der Jay Special wollte ich beide Welten verbinden. Sie besteht vor allem aus heimischen Hölzern und ist mit deutlich unter drei Kilo federleicht. Der einzelne Pickup der Jay Special single liefert mit „Twangy“ und „Dirty“ zwei grundverschiedene Telesounds, während der zusätzliche Humbucker der Jay Special double dazu einen fetten Kontrapunkt setzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier kommen ein paar Sachen zusammen wie die lange Fender-Mensur auf einem Gibson-artigen Korpus sowie 24 Bünde auf dem Ahornhals. Jeder, der schon einmal eine Special gesehen hat, weiß, dass das Griffbrett am Hals-Korpus-Übergang endet, was die Konstruktion ein bisschen unstabil macht. Die Jay Special besitzt vier zusätzliche Bünde über dem Korpus, die allerdings nicht ganz so einfach zu erreichen sind wie die restlichen 20. Aber sie sind da, wenn man sie braucht, und sie stabilisieren den Hals-Korpus-Übergang enorm.

Unter falscher Flagge

Aus Kroatien von Q Pickups, einem kleinen Boutique-Betrieb, stammen die Tonabnehmer. Der Bridgepickup sieht zwar aus wie ein P-90, besitzt aber das Innenleben eines Tele-Stegpickups. Mit ein paar zusätzlichen Windungen, die mit einem Miniswitch abgerufen werden können, liefert er zwei verschiedene Sounds: zum einen den bekannten Tele-Twäng, zum anderen einen mittigeren, rockigeren Sound. Zusammen mit einem dynamisch reagierenden Röhrenverstärker kann man sich einen Kanalumschalter für einen Crunchsound glatt sparen.

Die Jay Special double besitzt zusätzlich einen Tonabnehmer in der Halsposition. Dabei handelt es sich um einen underwound Humbucker, der dadurch perfekt mit dem Stegpickup harmoniert.

Wie das tönt, kann man sich hier anhören. Der bekannte Münchner Gitarrist Raffaele E. Quarta stellt die Jay Special single mit all ihren Möglichkeiten vor.

Aus heimischem Holz

Die Jay Special habe ich fast ausschließlich aus hiesigen Hölzern gebaut. Der Korpus besteht aus europäischer Erle. Der Ahornbaum, aus dem der Hals gefertigt ist, sowie der Zwetschgenbaum, der das Griffbrettholz lieferte, standen bis vor einigen Jahren in Nachbars Garten. Lediglich die Kopfplattenauflage besteht aus Palisander.

Diese Gitarre ist übrigens federleicht! Die Kombination aus kleinem Korpus und leichtem Holz lassen die Waage bei deutlich unter drei Kilogramm einpendeln. Durch die leichten Gotoh-Mechaniken hängt sie am Gurt dennoch schön ausgewogen.

Dreck auf Abruf

Klanglich kommt sie resonant und mit einer starken akustischen Komponente. Sie bietet ein mittellanges Sustain sowie ein starkes Attack. Die Mitten sind gut ausgeprägt, und auch der angestrebte „Twang“ ist prominent im Ton vertreten. Mit diesem Sound kann man beispielsweise als Rhythmusgitarrist in einer Band einen hervorragenden Job machen, speziell wenn man gerne mit kleinem Besteck unterwegs ist. Und mit einem kleinen „Klick“ kann man dem Sound eine ordentliche Portion Dreck verpassen.

Modell: Jay Special
Korpusform: Double Cut, gewölbte Decke
Korpus: europäische Erle
Hals: Ahorn, eingeleimt
Griffbrett: Zwetschge
Kopfplattenauflage: Palisander
Mensur: 65 cm
Griffbrettradius: 10″
Sattelbreite: 43 mm
Bünde: 24 Medium
Pickup: Q Pickups P90 Hybrid mit Coil Tap
Q Pickups Humbucker
Mechaniken: Gotoh SD90
Steg: Gotoh GTB200
Gewicht: 2,5 kg
Preis: ab 2.450,- € (ein Pickup)
ab 2.750,- € (zwei Pickups)